GEDG-Vorstand Dr. Kai-Michael Sprenger überreicht Kirsten Worms, der Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessens, die Plakette "Ort der Demokratiegeschichte" für das Jagdschloss Niederwald (Foto Staatliche Schlösser und Gärten Hessen).
GEDG-Vorstand Dr. Kai-Michael Sprenger überreicht Kirsten Worms, der Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessens, die Plakette „Ort der Demokratiegeschichte“ für das Jagdschloss Niederwald (Foto Staatliche Schlösser und Gärten Hessen).
Projekt, Veranstaltung

Das Jagdschloss Niederwald bei Rüdesheim am Rhein als „Ort der Demokratiegeschichte“ ausgezeichnet


Das Jagdschloss Niederwald war im Jahr 1948 Schauplatz der sogenannten Niederwaldkonferenz. In drei Sitzungsperioden tagten die elf westdeutschen Ministerpräsidenten und weitere politische Akteure im Grünen Salon, um sich hinsichtlich der von den Westmächten geforderten Gründung eines Weststaates einig zu werden. Dabei wurden die Grundstrukturen für das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland erarbeitet. Aus diesem Grund wurde das Jagdschloss Niederwald durch die Überreichung der GEDG-Plakette „Ort der Demokratiegeschichte“ ausgezeichnet.

Das Jagdschloss Niederwald ist nun „Ort der Demokratiegeschichte“ (Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Hessen).

Anlässlich des 75. Jahrestages der zweiten und wichtigsten Sitzung zwischen den deutschen Ministerpräsidenten präsentieren die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen seit dem 21. Juli 2023 zudem eine kleine Ausstellung, die sich der Niederwaldkonferenz und der deutschen Demokratiegeschichte widmet. Weitere Informationen finden Sie hier.

„Es ist uns ein großes Anliegen, diesen bedeutenden Ort, an dem Demokratiegeschichte geschrieben wurde, nun auch dezidiert als solchen erkennbar zu machen und zu vermitteln.“

Kirsten Worms, Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessens


Bereits seit einiger Zeit war angedacht, dem Thema Demokratie im Jagdschloss den wohlverdienten Platz einzuräumen. Schlussendlich brachte ein Zufallsfund den Stein ins Rollen: Direktorin Kirsten Worms selbst entdeckte eine Mappe, welche Dokumente zu einer der Sitzungsperioden der Niederwaldkonferenz enthielt, auf einem Antikmarkt. Es fanden sich neben Textauszügen zum Niederwald, unter anderem von Clemens Brentano, eine Teilnehmerliste zu der Sitzung am 21. Juli 1948.

GEDG-Vorstand Dr. Kai-Michael Sprenger überreicht Kirsten Worms, der Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessens, die Plakette „Ort der Demokratiegeschichte“ für das Jagdschloss Niederwald (Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Hessen).

Nach dem Erwerb der Mappe seitens der SG übernahm die Leiterin des Fachgebiets Museen, Dr. Katharina Bechler, gemeinsam mit der wissenschaftlichen Volontärin Sandra Becker die Konzeption der Ausstellung. Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums dieses denkwürdigen Datums wurden einige Ausstellungselemente entwickelt. Entstanden ist eine kleine Dauerpräsentation: Die elf teilnehmenden deutschen Ministerpräsidenten werden porträtiert sowie die Niederwaldkonferenz in die vorhergegangenen und nachfolgenden Wegpunkte, die zum Grundgesetz geführt haben, eingebettet.

GEDG-Vorstand Dr. Kai-Michael Sprenger bei der Verleihung der Plakette „Ort der Demokratiegeschichte“ im Jagdschloss Niederwald (Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Hessens).

„Das Jagdschloss Niederwald gehört ohne Zweifel zu den wichtigen Orten der deutschen Demokratiegeschichte. Insbesondere für die Verfassungsgeschichte der Bundesrepublik ist das Jagdschloss Niederwald von Bedeutung, denn bei der Entwicklung des Grundgesetzes vor 75 Jahren steht die so genannte Niederwaldkonferenz vom Juli 1948 in direktem Zusammenhang mit der Rittersturzkonferenz sowie dem Verfassungskonvent Herrenchiemsee. Letztere Orte sind bereits auf der digitalen Deutschlandkarte zu den Orten der Demokratiegeschichte verzeichnet und es ist richtig und wichtig, das Jagdschloss Niederwald hier ebenfalls aufzunehmen und somit in dem größeren Kontext zum anstehenden Jubiläum des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland künftig sichtbarer zu machen.“

Dr. Kai-Michael Sprenger, Vorsitzender der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte



Vor Besuch der Präsentation wird um Voranmeldung gebeten. Möglich ist dies unter der Telefonnummer 06722 – 71 06 0.

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Website der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessens.

Die Veranstaltung in der Presse: Wiesbadener Kurier