Auf Initiative der GEDG wurde am Donnerstagabend, den 8. Juni, die Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund offiziell in „Arnold-Paulssen-Haus“ umbenannt. Minister und Leiter der Staatskanzlei Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff und Staatssekretär Malte Krückels begrüßten zur Festveranstaltung, die gemeinsam mit der GEDG und der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit durchgeführt wurde. In einer Podiumsdiskussion wurde am Abend das Leben und Werk Arnold Paulssen gewürdigt. Unter der Moderation des Chefs der Staatskanzlei diskutierten Prof. Dr. Ewald Grothe, Leiter des Liberalen Archivs und Dr. Christian Faludi, Projektleiter der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte. Der Einladung zum Festakt mit anschließender Podiumsdiskussion folgten mehr als 130 Gäste.
Während der Tafelweihe. Von links: Prof Dr. Ewald Grothe, Dr. Christian Faludi, die Ururenkelin von Arnold Paulssen, Katarina Ganslandt und Minister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, 8. Juni 2023. (Foto: TSK)
Arnold Paulssen war eine herausragende Persönlichkeit der deutschen Zeitgeschichte.
Zu Beginn der Weimarer Republik 1919/20 setzte sich der Jurist und erfahrene Politiker maßgeblich für die Gründung des Landes Thüringen ein und gilt seither als dessen bedeutendster Architekt. Im Jahr 1920 übernahm Paulssen den Vorsitz im Staatsministerium und somit als erster eine Funktion, die dem heutigen Ministerpräsidenten des Freistaats Thüringen vergleichbar ist. Dennoch sind seine Verdienste als Streiter für ein demokratisches Staatswesen, seine Funktion als erster Regierungschef Thüringens, der zugleich ein wichtiger Gründervater des Landes gewesen ist, nur wenigen Thüringerinnen und Thüringern bekannt.
„Neben seinem Einsatz für ein moderneres Thüringen wurde Arnold Paulssen so zu einer tragenden Säule des demokratischen Systems in der Weimarer Republik. Mit seinem Einsatz für ein demokratisch-freiheitliches Gemeinwesen und mit seinen Verdiensten für das Zusammenwachsen und den Zusammenhalt des Landes Thüringen ist uns der lange vergessene Demokrat Arnold Paulssen heute wieder Ansporn und Orientierung“, so Ministerpräsident Bodo Ramelow vorab.
Auf dem Podium zur Festveranstaltung diskutierten Prof. Dr. Ewald Grothe, Minister Prof. Dr. Immanuel-Benjamin Hoff und Dr. Christian Faludi über den Liberalismus in der Weimarer Republik. (Foto: TSK)
Die Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund vertritt die politischen Interessen Thüringens gegenüber dem Bund und den anderen Ländern und wirbt zugleich als Schaufenster und Serviceeinrichtung für die Vielfalt, Stärken und landestypischen Besonderheiten des Freistaats in der Bundeshauptstadt. „Thüringens Botschaft“ in Berlin ist eine ausgezeichnete Adresse für Foren, Konzerte und Meetings mit Personen des öffentlichen Lebens aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Kultur.