Wissensreihe im Auftrag der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte bei der Weimarer Verlagsgesellschaft, herausgegeben von Christian Faludi
In der Wissensreihe Demokratie-Geschichte veröffentlichen anerkannte Autorinnen und Autoren monographische Arbeiten im kompakten Format. Sie vermitteln gesichertes Wissen über historische Personen und Ereignisses aus unterschiedlichen Perspektiven der Wissenschaft in allgemein verständlicher Weise. Und sie geben Aufschluss darüber, warum die Beschäftigung mit demokratiegeschichtlichen Themen wichtig für die Gestaltung unserer Gegenwart und Zukunft ist.
Inhaltlich stellt die Buchreihe zunächst Ereignisse und Prozesse von der Mainzer Republik 1793 bis zum Ende der Friedlichen Revolution 1990 in den Fokus. Hinzu kommen Studien über Episoden und Akteure der Demokratiegeschichte, sofern deren Streben nach Gleichberechtigung und Teilhabe eine gewisse Zeit überdauerte. Dabei werden die Handlungen und Personen jeder Epoche und jeder Region an ihren eigenen Maßstäben gemessen. Perspektivisch gelangen somit auch Marksteine globaler Demokratiegeschichte zum Gegenstand der Untersuchungen. Die Reihe wendet sich an Leserinnen und Leser, die sich wissenschaftlich fundiert, anspruchsvoll und kompakt informieren wollen. Sie erscheint ab der zweiten Jahreshälfte 2022.
Sie können die Bücher direkt beim Verlag oder über Ihren Buchhändler bestellen.
Katalog
Rainer Eckert
Montagsdemonstrationen
Vom Protest zur Friedlichen Revolution 1989/90
Die Montagsdemonstrationen der Friedlichen Revolution 1989/90 waren ein zentraler Schritt auf dem Weg zum geeinten Deutschland. Sie gehören wie die anderen meist gewaltarm verlaufenden Revolutionen des ehemaligen Ostblocks untrennbar zur Demokratiegeschichte Europas. Ging es den Teilnehmenden zunächst um Reformen, dominierte später die Forderung nach der Deutschen Einheit.
Mehr als 30 Jahre später versuchen heute unter anderem Rechtsradikale, das Erbe der Montagsdemonstrationen für sich zu vereinnahmen. Indem der Autor die historische Parole und das historische Geschehen in ein korrektes Licht rückt, bietet er als persönlich Beteiligter in einer kompakten Darstellung einen umfassenden Einblick in jene Ereignisse, die nicht nur Ostdeutschland tief verändert haben und bis heute prägen.
Barbara Stambolis
Jugendbewegungen
Aufbruch und Selbstbestimmung 1871 bis 1918
Im Deutschen Kaiserreich endete das Jugendalter zumeist mit dem Beginn der Berufsausbildung. Gehorsam bestimmte die Erziehung. Indes wurde Jugendlichen aber auch zunehmend Aufmerksamkeit zuteil. Jugendschutz und Jugendfürsorge gewannen an Bedeutung. Heranwachsende hätten ein Recht auf »Selbstbestimmung«, hieß es. Jugendliche wünschten sich ihrerseits vor allem Freiräume für Unternehmungen mit Gleichaltrigen, eine gesetzliche Regelung der Arbeitszeit und den Anspruch auf Bildung. Die Anfänge jugendlicher Selbstorganisation um 1900 sind vor dem Hintergrund einer Fülle hieraus resultierender Reformideen zu betrachten. Das Buch beleuchtet den demokratiegeschichtlichen Prozess der Selbstbehauptung junger Menschen im Kaiserreich von 1871 bis 1918 und fragt nach den Kontinuitäten, die sich bis in die Gegenwart fortsetzen.
Sebastian Elsbach
Eiserne Front
Abwehrbündnis gegen Rechts 1931 bis 1933
Die Eiserne Front wurde im Dezember 1931, keine 18 Monate vor der endgültigen Zerstörung der Weimarer Republik, gegründet. Dennoch besitzt die antifaschistische Organisation bereits über ihr Symbol – den Dreipfeil – ein bis in die Gegenwart reichendes Nachleben. Zum Verständnis der Eisernen Front als sozialdemokratisch dominiertes Abwehrbündnis gegen Rechts ist eine Betrachtung der republikanischen Zivilgesellschaft und besonders des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold unerlässlich. Was setzten die Weimarer Demokratinnen und Demokraten der NSDAP entgegen und warum waren ihre Bemühungen letztlich nicht von Erfolg gekrönt? Wurden zivilere Antworten ausprobiert oder lag der Fokus auf einer militanten Reaktion gegen die totalitäre Bedrohung?
Demokratie-Geschichte Band 1 / Weimarer Republik – (11/2022)