Initiativplan Demokratiegeschichte/Ost


500 Jahre Demokratiegeschichte in Ostdeutschland

Demokratiegeschichte ist ein gesamtdeutsches Phänomen, doch gerade in den östlichen Bundesländern werden wesentliche Ereignisse und Personen heutzutage vielfach wenig erinnert, geschweige denn gewürdigt oder als Inspiration für eigenes Handeln betrachtet. Dabei reicht die (ost)deutsche Demokratiegeschichte zurück bis zu den Protesten im frühen 16. Jahrhundert und weißt vielfach regionale Besonderheiten, aber auch Ereignisse mit gesamtdeutscher Bedeutung auf, von denen die Friedliche Revolution 1989 die bekannteste, aber keineswegs einzige ist.

Aufnahme einer Montagsdemonstration in Leipzig vor der Redaktion des SED-Organs „Neues Deutschland“, 23. Oktober 1989. Das Transparent parodiert Erich Honeckers Aussage vom August 1989: „Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf“ (Bundesbildstelle)

Die Demokratiegeschichte Ostdeutschlands kann damit als ein Quell berechtigten Selbstbewusstseins und Ansporn für gegenwärtige Initiativen dienen. Das im Frühjahr 2023 begonnene, vom Bundesbeauftragten für Ostdeutschland geförderte Projekt hatte es sich zur Aufgabe gemacht, relevante Ereignisse und Personen zusammenfassend zu beleuchten, Leerstellen aufzuzeigen und Anregungen für eine bessere Kooperation der in Vermittlung und Forschung tätigen Institutionen und Personen zu geben. Gestützt auf einen regen Austausch in einer Reihe von Workshops sowie umfassende eigene Forschungen konnte im Dezember 2024 der Initiativplan als erste zusammenfassende Gesamtbetrachtung ostdeutscher Demokratiegeschichte in gedruckter Form präsentiert werden. Er versteht sich auch nach Abschluss des Projektes in Form eines „Netzwerk ostdeutsche Demokratiegeschichte“ als ein offenes Forum der Zusammenarbeit und des Austausches über Forschungsschwerpunkte und Vermittlungsformate. Interessierte können den Initiativplan bei der GEDG anfordern, er steht zudem hier zum Download bereit.