Vielstimmiges Gedenken

Der Klang der Stolpersteine und das Netzwerk 9. November

Die Geschichte Weimars ist durchzogen und geprägt von den Taten der Nationalsozialisten der 1920er bis 1940er Jahre. Daraus erwächst die Aufgabe, das Erinnern an die Gewaltgeschichte sowie an dessen Opfer vor Ort wach zu halten. Am 9. November – ein Tag der in Deutschland mittlerweile ganz im Zeichen des Erinnerns und Gedenkens an historische Ereignisse und Umbrüche steht – wird ab dem Jahr 2023 in Weimar ein dezentrales musikalisches Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus stattfinden. Inspiriert durch das gleichnamige Jenaer Projekt „Der Klang der Stolpersteine“ und initiiert durch die GEDG in Kooperation mit der Hochschule für Musik Franz Liszt, werden Chöre und Musikgruppen an verschiedenen Stolpersteinen in der Stadt das Gedenken gestalten. Ihren Auftakt findet die Veranstaltung am Marstall und, nach dem Erklingenlassen der Stolpersteine, ihren Abschluss mit einem gemeinsamen Singen auf dem Theaterplatz.

Neben dem vielstimmigen Gedenken an den in Weimar vor allem jüdischen Menschen gewidmeten Stolpersteinen, geht es dem Projekt auch darum, heute ein Zeichen gegen Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Antisemitismus zu setzen. Es ist außerdem das Anliegen des für dieses Projekt gebildeten „Weimarer Netzwerkes 9. November“ zwischen zivilgesellschaftlichen Akteur:innen und Initiativen, eine langfristige Zusammenarbeit zu stiften und den symbolischen Klang der Stolpersteine in Zukunft zu einem festen Bestandteil des Weimarer Gedenkens werden zu lassen.

Der Klang der Stolpersteine findet in diesem Jahr neben Weimar und Jena auch in Naumburg und Bad Köstritz statt.

Foto: Carolin Mand, „Klang der Stolpersteine“ Jena